Was aus der Natur kommt, ist natürlich – und oft auch am nachhaltigsten. Gerade bei Kleidung legen immer mehr Menschen neben langlebiger Qualität auch Wert auf Materialien aus Naturfasern. Doch stehen Kleider aus Naturfasern synthetischen Stoffen in allen Punkten überlegen gegenüber? Welche Vor- und vielleicht auch Nachteile bringt Kleidung aus Naturfasern mit sich? In diesem Blog zeigen wir dir, welche Naturfasern in der Textilindustrie eingesetzt werden, auf welche wir bei NIKIN setzen und warum wir neu auch auf Merinowolle setzen.
Warum ist Kleidung aus Naturfasern nachhaltig?
Naturfasern stammen aus pflanzlichen oder tierischen Quellen und sind biologisch abbaubar. Das heisst, nach ihrem Lebenszyklus zersetzen sie sich auf natürliche Weise, ohne Mikroplastik oder Schadstoffe zu hinterlassen. Synthetische Fasern wie Polyester hingegen basieren auf Erdöl und geben beim Waschen Mikroplastik ab, das in unsere Gewässer gelangt. Auch bei der Herstellung schneiden viele Naturfasern besser ab als synthetische: Sie benötigen in der Regel weniger Energie und verursachen weniger CO₂-Emissionen. Wer Kleidung aus Naturfasern wählt und diese richtig pflegt, setzt also auf langlebige Materialien, die sowohl für die Umwelt als auch für die Haut eine gute Wahl sind.

Naturfasern bei NIKIN im Überblick
Es gibt viele natürliche Stoffe, die sich für Kleidung hervorragend eignen, und jede Faser bringt ihre eigenen Vorteile mit sich. Auch wir setzen bei vielen unserer Produkte auf ausgewählte Naturmaterialien, die zu unseren Nachhaltigkeitsstandards passen:
- Bio-Baumwolle: Unser meistverwendetes Naturmaterial ist nach wie vor Bio-Baumwolle. Du findest sie in unseren TreeShirts, TreeSweatern oder auch TreeJogginghosen. Besonders wichtig ist uns, dass diese GOTS-zertifiziert ist. Bio-Baumwolle ist weich, hautfreundlich, atmungsaktiv und wächst ohne synthetische Pestizide oder Düngemittel. Sie ist pflegeleicht und eignet sich ideal für den Alltag.
- Leinen: Kommt bei NIKIN punktuell zum Einsatz, vor allem in Sommerkollektionen. Die Faser wird aus der Flachspflanze gewonnen und überzeugt mit kühlenden, atmungsaktiven Eigenschaften sowie natürlicher Robustheit. Leinen wirkt ausserdem antibakteriell und hat einen charakteristisch leicht strukturierten Look.
- Wolle (Merinowolle): Seit Kurzem bei NIKIN im Sortiment – in Form von RWS-zertifizierter Merinowolle. Diese besonders feine Wollart ist weich, temperaturausgleichend und geruchsneutral. Ideal für Übergangs- und Winterkleidung, besonders auch für aktive Menschen. Weshalb wir neu auch Merinowolle in unser Materialsortiment aufgenommen haben, erfährst du im zweiten Teil dieser Blogserie.
- Hanf: Wird bei NIKIN vereinzelt eingesetzt, vor allem in Mischgeweben. Hanf ist eine der umweltfreundlichsten Naturfasern, da er wenig Wasser benötigt und ganz ohne Pestizide wächst. Die Faser ist reissfest, langlebig und besitzt natürliche antibakterielle Eigenschaften.
- TENCEL™ (Lyocell): Eine moderne Zellulosefaser auf Pflanzenbasis – meist aus Eukalyptus – die bei NIKIN in ausgewählten Produkten Verwendung findet. Sie ist weich, atmungsaktiv, feuchtigkeitsregulierend und vollständig biologisch abbaubar. Die Herstellung erfolgt besonders ressourcenschonend in einem geschlossenen Kreislaufsystem.
- Kork: Kommt bei NIKIN hauptsächlich in Accessoires wie TreeCaps zum Einsatz. Kork ist leicht, wasserabweisend, langlebig und wird aus der Rinde der Korkeiche gewonnen – ohne den Baum zu fällen. Eine innovative pflanzliche Alternative zu Leder oder Kunststoffbestandteilen.
Weitere Beispiele von Naturfasern, die in der Kleiderindustrie, nicht aber bei NIKIN verwendet werden, sind Kaschmir, Seide, Leder, Alpaka- oder Kamelhaar. Die vollständige Übersicht aller Materialien, die wir aktuell bei NIKIN verwenden, findest du in unserer Materialliste.

Was Naturfasern können und wo sie an ihre Grenzen stossen
Naturfasern haben viele Vorteile – vor allem für die Umwelt. Sie sind aber kein Wundermaterial. Wie bei allen Materialien kommt es auf den richtigen Einsatz, die Pflege und den Mix an. Wir zeigen dir, wo sie synthetischen Fasern überlegen sind und wo sie an ihre Grenzen stossen:
Vorteile:
- Biologisch abbaubar: Naturfasern zersetzen sich auf natürliche Weise, ohne schädliche Rückstände zu hinterlassen. Das ist ein grosser Vorteil gegenüber synthetischen Fasern, die oft Mikroplastik freisetzen und sich über Jahrhunderte nicht zersetzen.
- Atmungsaktiv und hautfreundlich: Materialien wie Bio-Baumwolle, Leinen oder Merinowolle sorgen für ein angenehmes Hautgefühl und einen natürlichen Temperaturausgleich. Ideal für empfindliche Haut oder wechselhaftes Wetter.
- Meist langlebiger als Kunstfasern: Hochwertige Naturfasern halten bei guter Pflege viele Jahre. Besonders Wolle und Hanf sind robust und behalten auch nach häufigem Tragen ihre Form und Funktion. Das führt dazu, dass weniger neue Kleidung gekauft werden muss.
- Kein Mikroplastik beim Waschen: Im Gegensatz zu Kunstfasern gelangen beim Waschen keine synthetischen Partikel ins Abwasser.
Nachteile:
- Teilweise pflegeintensiver: Naturfasern reagieren empfindlicher auf Hitze oder aggressive Waschmittel. Vor allem Wolle oder Leinen benötigen spezielle Pflege, um lange schön zu bleiben. Sich vor dem ersten Waschen die Pflegehinweise anzuschauen, lohnt sich also.
- Knitteranfälliger: Einige pflanzliche Fasern knittern schneller als synthetische Stoffe. Das ist zwar ein natürlicher Look, erfordert aber manchmal etwas mehr Bügelarbeit.
- Nicht immer so elastisch wie Kunstfasern: Naturmaterialien bieten oft weniger Elastizität. Für enganliegende oder sportliche Schnitte werden daher häufig elastische Fasern beigemischt – meist Elasthan, das auf Erdölbasis hergestellt wird.
So pflegst du Kleidung aus Naturfasern richtig
Damit Kleidung aus Naturfasern schön bleibt und du sie lange tragen kannst, solltest du vor dem ersten Waschgang einen Blick auf die Pflegehinweise werfen. Unnötige Hitze und aggressive Waschmittel mögen die meisten Naturfasern gar nicht. Mit ein paar einfachen Tipps verhinderst du, dass deine Kleidung verwaschen, verbleicht oder sich verformt:
- Weniger ist mehr: Kleidung aus Naturfasern muss nicht nach jedem Tragen gewaschen werden – oft reicht gründliches Auslüften. Da viele Naturfasern atmungsaktiv sind, riechen sie auch weniger schnell. Weniger Waschen schont das Material und spart Wasser und Energie.
- Schonwaschgang & mildes Waschmittel: Wasche deine Kleidung bei niedrigen Temperaturen im Schonprogramm. Verwende am besten ein ökologisches, mildes Waschmittel und verzichte auf Weichspüler, da er die Fasern belasten kann.
- Lufttrocknung statt Tumbler: Trockne deine Kleidung idealerweise an der Luft. Der Tumbler kann Naturfasern unnötig strapazieren und einlaufen lassen. Besonders bei Wolle ist Vorsicht geboten: Sie sollte immer nass in Form gebracht und liegend getrocknet werden, damit sie ihre Form behält.
Für jedes Produkt findest du im Onlineshop zudem individuelle Pflegehinweise – abgestimmt auf Material und Verarbeitung. Bei Unsicherheiten über die Pflege eines bestimmten Materials kannst du dich auch auf Clevercare informieren. Dort findest du detaillierte Tipps, wie du deine Kleidung nachhaltig und schonend pflegst, damit sie lange schön bleibt.
Naturfasern – ein natürlicher Schritt in eine nachhaltigere Zukunft
Kleidung aus Naturfasern ist mehr als nur ein Trend. Sie ist ein wichtiger Schritt in Richtung bewusster Konsum und nachhaltiger Mode. Ob Bio-Baumwolle, Leinen oder Merinowolle – Kleidung aus Naturfasern ist ein zentraler Baustein auf dem Weg zu mehr Nachhaltigkeit im Kleiderschrank. Bei NIKIN setzen wir deshalb gezielt auf Naturfasern, die unseren Qualitäts- und Nachhaltigkeitsansprüchen gerecht werden, und möchten dir mit unserem Einstieg in die Welt der Wolle noch mehr Auswahl bieten.
Wenn dich das Thema noch tiefer interessiert, empfehlen wir dir den Dokumentarfilm "The True Cost" – ein eindrücklicher Blick hinter die Kulissen der Modeindustrie und die Auswirkungen unserer Kleiderwahl auf Menschen und Umwelt.