Es ist wieder der 1. August, der Nationalfeiertag der Schweiz. Schokolade, Käse, Uhren und Banken – die Klischees über das Alpenvolk im Herzen Europas sind wohl bekannt. Aber wusstest du, …
2. … dass rund 70% der Schweiz aus Bergen bestehen? 208 davon sind über 3’000 Meter hoch, 24 über 4’000 Meter. Und der höchste Gipfel, die Dufourspitze (Kanton Wallis), liegt 4'634 Meter über dem Meeresspiegel, während sich der tiefste Punkt der Schweiz am Ufer des Lago Maggiore (Kanton Tessin) befindet und nur gerade 195 Meter über Meer liegt. Dieser Punkt liegt nur 70 Kilometer vom höchsten Schweizer Berg entfernt, der nach einem ehemaligen Schweizer General, Guillaume-Henri Dufour, benannte wurde.
3. … dass es in der Schweiz illegal ist, Meerschweinchen einzeln zu halten? Man muss mindestens zwei davon besitzen. Hingegen widmen sich Schweizer und Schweizerinnen relativ spät der ewigen Zweisamkeit. Männer heiraten im Schnitt erst mit 31,8 Jahren, Frauen mit 29,6. Ob die Ehe dann auch ewig hält, ist die andere Frage. Die Scheidungsrate liegt bei 41,3%.
4. … dass die Schweiz beim Cannabiskonsum einer der obersten Ränge der Welt belegt? Schätzungen besagen, dass ungefähr 600’000 Kiffer jährlich um die 100 Tonnen Haschisch und Marihuana verrauchen. Nicht anders ist es beim Alkohol. Im Jahr 2012 trank Herr und Frau Schweizer rund 56 Liter Bier und 36 Liter Wein pro Kopf. Der Grossteil wurde in der Schweiz produziert und konsumiert, womit nur noch rund 2% des Schweizer Weins für den Export übrigblieben.
5. ... dass im selben Jahr 18 Schweizer Schokoladenfabrikanten etwa 172’376 Tonnen Schokolade herstellten? Offenbar verzehrt der durchschnittliche Schweizer rund 10 Kilo Schokolade pro Jahr, der durchschnittliche Amerikaner mit 5,3 Kilo nur rund die Hälfte.
6. … dass Frauen in der Schweiz, trotz des fortschrittlichen Sozialsystems, erst 1971 das Wahlrecht auf Bundesebene erhielten? Im Kanton Appenzell dürfen Frauen sogar erst seit 1990 zur Urne gehen. Dafür haben wir vier offizielle Landesprachen: Deutsch, Französisch, Italienisch und Rätoromanisch.
7. … dass die Schweiz Recycling-Weltmeister ist? In der Schweiz bringt man Flaschen zur Wiederverwertung zu Glassammelstellen, wo man auch seine Aluminium- und Büchsenabfälle loswerden kann. PET-Flaschen und leere Batterien werden separat gesammelt und recycelt. Papier und Karton wird fein säuberlich gebündelt, an den Strassenrand gestellt und wöchentlich abgeholt. Der Haushaltsabfall wird in gebührenpflichtige Säcke gepackt und ebenfalls abgeholt. Gartenabfälle werden entweder im hauseigenen Kompost übergeben oder in einen Grüncontainer gesteckt, der einmal alle zwei Wochen geleert wird. Es versteht sich, dass diese Abholservices an verschiedenen Tagen stattfinden und dies je nach Wohnort unterschiedlich sein kann – bei einem Umzug ist dieser komplexe Abfallkalender zu berücksichtigen.
8. … dass die Kräuterbuttermischung „Café de Paris“ eigentlich nicht aus Paris stammt, sondern nach dem Genfer Restaurant Café de Paris benannt ist, wo sie in den 1930er-Jahren erfunden wurde. Kaufen kann man sie in jedem Supermarkt, und zwar mit der 1000er Banknote des Schweizer Frankens, das Papier mit dem höchsten Geldnotenwert der Welt.
9. … dass die Schweiz aktuell rund 8,57 Millionen Einwohner hat – somit etwas mehr als New York City mit rund 8,4 Millionen? Die Fläche der Schweiz beträgt auch nur 41'285 Quadratkilometer, was weniger als ein Drittel der Fläche des Staates New York (141'299 Quadratkilometer) ist. Einer, der ebenfalls in der Schweiz lebte, war kein geringerer als einer der bedeutendsten Physiker der Weltgeschichte. Albert Einstein machte seine Matura an der Alten Kantonsschule in Aarau (unweit von Lenzburg) und arbeitete beim Patentamt Bern, als er seine Relativitätstheorie veröffentlichte.
10. … dass eine der beliebtesten Schriftarten der Welt in der Schweiz erfunden wurde? Der Name lässt’s vermuten – Helvetica – wurde 1957 vom Grafiker Max Miedinger in Basel entwickelt.
Und nun wünschen wir allen einen schönen 1. August, an dem eine der zwei einzigen quadratischen Landesflaggen (neben Vatikan) der Welt gefeiert wird. Die Böden und Wälder sind trocken – darum lässt sich unsere schöne Schweiz auch gut ohne Feuerwerk zelebrieren; wir wollen nämlich nicht, dass die Schweizer Luftwaffe ausrücken muss, denn diese steht nur zu Bürozeiten zur Verfügung. ;-)