Die Felder und Gärten strotzen zurzeit nur so von frischen Lebensmitteln. Ob saisonales Gemüse, Früchte oder Getreide – es wird mächtig geerntet, auch in deiner Nähe. Wieso also exotische Lebensmittel konsumieren, wenn es auch bei uns genug gibt?
Dank der Globalisierung können wir tagtäglich Früchte, Gemüse und andere Lebensmittel aus aller Welt konsumieren. Der normale Verbraucher lebt besser als noch vor wenigen Jahrzehnten schwerreiche Menschen, Tropenfrüchte und exotische Speisen sind ständig verfügbar, aber auch „normale“ Obstsorten sind ganzjährig verfügbar.
Erzeugnisse ausserhalb der Saison: Umweltschäden inklusive
Das breite Angebot der Supermärkte hat seinen Preis. Denn die süssen Exoten reisen um die halbe Welt. Auch Erdbeeren im Winter sind nur dank einer langen Lieferkette möglich. Was auf den ersten Blick so verführerisch ist, schädigt die Umwelt durch den CO2-Ausstoss der Treibhäuser und Transportmittel – und bringt uns um den Genuss, uns auf die Jahreszeiten mit ihren frischen Früchten und Gemüsen zu freuen.
Auch der Geschmack kommt entschieden zu kurz bei Produkten, die noch unreif geerntet und gekühlt werden. Beim industriellen Anbau in grossem Stil kommen überdies Düngemittel, Pestizide und Herbizide zum Einsatz, die längst nicht überall und in vollem Umfang für den Endverbraucher kenntlich gemacht werden. Daher schmecken die Erzeugnisse am Ende längst nicht so gut wie eine sonnenwarme Frucht aus der Region, die fast ohne Umwege vom Baum oder Strauch auf dem Marktstand landet.
Saisonal sollte immer auch regional sein
Es geht jedoch nicht einfach darum, sich saisonal zu ernähren. Denn irgendwo auf der Welt ist es immer sommerlich warm. Nur wer von regionalen Erzeugern kauft, tut sich selbst und der Umwelt Gutes. Regional angebaute und erzeugte Lebensmittel legen nur kurze Wege zurück. Sie können frisch, zum bestmöglichen Zeitpunkt, geerntet, angeboten und gekauft werden.
Für die Kundschaft bedeutet das, ein Gemüse oder eine Frucht von optimaler Qualität zu erhalten – ebenso, als hätte man sie im eigenen Garten gerade geerntet. Nicht nur Vitamine, Nährstoffe und Geschmack übertreffen das weitgereiste Obst aus dem Supermarkt. Auch Konservierungsstoffe sind bei regionalen Erzeugnissen nicht notwendig.
Mehr Transparenz bei regionalen Anbietern
Wer auf dem Wochenmarkt oder im Hofladen kauft, kann meist ohne grosse Umstände herausfinden, woher seine Lebensmittel stammen. Hier wird deutlich, wie kurz die Wege innerhalb der Region sind – und das bedeutet natürlich auch, dass die Produzent*innen besser verdienen, weil sich weniger Zwischenhändler*innen an Transport und Vertrieb beteiligen.
Bessere Ernährung dank regionaler Produkte
Beim Einkauf innerhalb der eigenen Region lernt man auf den Wechsel der Jahreszeiten zu achten. Hinzu kommt, dass frische Produkte auch frisch gekocht am besten schmecken. Mit Erzeugnissen aus der Region findet man rasch Geschmack daran, leckere, hochwertige Gerichte zu kochen. Mühsam muss das nicht sein, im Gegenteil, auf diese Weise können auch die Kochmüden unter uns die Freuden des Kochens kennenlernen. Und der Körper dankt es mit mehr Wohlbefinden und einem besseren Gesundheitszustand insgesamt.
Was gibt es Frisches aus der Region?
Auch in Europa kann man vielseitig saisonal kochen – und sich auf frische Erzeugnisse aus dem Umland freuen. Dazu gehören Gemüse wie Kartoffeln, Tomaten oder Zucchini, aber auch Früchte. Saisontabellen finden sich online. Zu den heimischen Erzeugnissen gehören
- Kartoffeln: ganzjährig
- Spargel: April bis Juni
- Erdbeeren: Juni bis August
- Äpfel: Juli bis Mai
- Tomaten: Juni bis Oktober
- Trauben: September bis November
- Kürbisse: Oktober bis November
- Chicorée: November bis April
Viele heimische Erzeugnisse kann man selbst anbauen. Obstbäume gedeihen auch in kleinen Gärten und tragen schon nach wenigen Jahren Frucht. Auch Sträucher, beispielsweise Johannisbeeren, Himbeeren oder Heidelbeeren, lassen sich im Garten kultivieren, genau wie die meisten Gemüse. Übrigens sind auch viele „Exoten“ recht anpassungsfähig. Die beliebten Kiwis wachsen auch in unseren Breitengraden. Und wer keinen eigenen Garten hat, muss nicht untätig bleiben. Mit einem Hochbeet kann man auch auf dem Balkon Kräuter, Radieschen und Gurken immer frisch ernten! Das Gärtnern gelingt auch Anfänger*innen – und die Erzeugnisse können sich sehen lassen.
Regional ist Trumpf!
Regionale Ernährung steht für eine Vielzahl von Vorteilen: transparente, kurze Lieferketten, oft persönlicher Kontakt zu den Produzent*innen, optimale Reife- und Erntezeiten und gute Qualität für den Preis. Der Wechsel von saisonalen Produkten über das Jahr hinweg bringt Abwechslung in die Küche und die Landwirt*innen profitieren von höherer Nachfrage – sie können reinvestieren, ihre Angebote entwickeln und lebensfähig bleiben. Vor allem kleinere Betriebe, die oft umweltschonend agieren, können überhaupt nur dank der Nachfrage in der Region überleben.
Wir von NIKIN setzen natürlich unseren Schwerpunkt bei nachhaltigen Materialien in der Modeindustrie und unterstützen weltweit Baumpflanzprojekte. Doch wir wollen darüber hinaus auch dazu motivieren, den eigenen Lebensstil zu überdenken – gerade bei der Ernährung ist die Entscheidung für Erzeugnisse aus der Region ein wichtiger Schritt hin zu einer umweltschonenderen Gesellschaft.